1. September 2012

Beruhigungsmittel und entlaufene, geflüchtete, streunende "wilde" Hunde

Vielfach hört man die Aussage, kann ich nicht ein Beruhigungsmittel ins Futter oder Ähnliches geben? NEIN, das können Sie nicht, denn

Sie wissen nie genau

a) wie schwer Ihr Hund ist und

b) ob ausschließlich Ihr auf der Flucht lebender Hund dieses Beruhigungsmittel frisst oder eventuell andere Tiere

c) ob Ihr auf der Flucht lebender Hund auch die gesamte Menge aufgenommen hat.

d) Ein Beruhigungsmittel den in Flucht lebenden Hund nicht wirklich beruhigt, denn der Adrenalin- u. Cortisolspiegel ist enorm hoch

e) Ein Beruhigungsmittel kein Betäubungsmittel ist

f) Sollte das Beruhigungsmittel doch irgendwie vom Hund aufgenommen worden sein, dann sind seine Reaktionen herabgesetzt, d.h., auch bei der Wahrnehmung von Gefahren ist seine Reaktionsfähigkeit und Wahrnehmungskraft eingeschränkt, auf Deutsch heißt dies, war der Hund bisher im Straßenverkehr unauffällig, wurde dort ggfs. gar nicht gesehen, so kann es nun aufgrund des Beruhigungsmittels passieren, dass er diese Achtsamkeit nicht mehr besitzt. Sie setzen damit das Leben des Hundes und das Ihrer Mitmenschen sowie sämtlicher Wildtiere aufs Spiel.

g) Andere Tiere sogar durch das Beruhigungsmittel für den Hund getötet werden können

(ist dann leider eine Straftat)

h) Das Beruhigungsmittel genau entgegengesetzt wirkt, nämlich den Hund aufputscht

i) Sollte das Beruhigungsmittel doch irgendwann wirken, so würden Sie den Hund eh nicht finden können, da er sich mit absoluter Sicherheit extremst verkrochen hat

j) Der Suchhund den benommenen Hund zu 90% aufscheuchen würde. Die meisten Suchhunde sind darauf ausgebildet, dass zu suchende Objekt – bei der Menschensuche sogar durch direkte Kontaktaufnahme – anzuzeigen. Dies alles würde „der beruhigte“ Hund sehr wohl wahrnehmen (er ist ja lediglich sediert und nicht narkotisiert) und umgehend die Flucht antreten (aus des entlaufenen Hundes Sicht zeigt der Suchhund an: "ich komme da und will den Platz". Der scheue Hund wird also sofort laufen gehen und zu 99,9% dies schon tun, wenn Sie noch 500m oder 1km entfernt sind). Es gibt einige wenige Suchhunde, die sind darauf trainiert andere Hunde zustellen - ist ähnlich anzusehen, wie das eigenständige Hüten einer Herde - , heißt aber nicht, dass sich der Suchhund nun wie ein "Berserker" auf den anderen Hund stürzt und den zu Boden reißt und oder Ähnliches mehr .

k) Auch wenn Sie denken, wenn der Hund aber nun mal benommen ist beim Tierarzt, dann kann er nicht laufen – dies ist so wohl richtig, ABER ihr Hund lebt im Augenblick draußen, alleine auf sich gestellt und würde umgehend flüchten, egal wie benommen er vom Beruhigungsmittel sein würde und er wird immer schneller sein als Sie, selbst wenn er schon fast nicht mehr kann und sich immer wieder mal hinlegt, werden Sie ihn nicht zu greifen kriegen bei Verfolgungsjagden, denn sein Adrenalin- und Cortisolspiegel wird rasend in die Höhe gehen und ihm jede Flucht ermöglichen. Sie erreichen damit lediglich, dass er zukünftig dieses Gebiet meiden wird, vielleicht noch einmal dort erscheint, danach aber sicherlich nicht mehr.

l) Sie denken nun, o.k., ich beobachte, wann der Hund frisst, verfolge ihn vorsichtig mit dem Auto, warte 1 Stunde bis dass das Beruhigungsmittel wirkt, dann greif ich ihn mir. Irrtum, der Hund wird merken, dass er mit dem Auto verfolgt wird, und das Beruhigungsmittel wird erst mal gar nicht mehr wirken (siehe oben Adrenalin- u. Cortisolspiegel). Oder aber, wenn er das Auto nicht bemerkt, und sich tatsächlich hinlegen sollte, er bemerkt Sie lange Zeit, bevor Sie überhaupt an seinem Schlafplatz sind und wird wiederum flüchten. Spät in der Nacht, wenn der Hund dann endlich mal zur Ruhe kam (weil keiner ihn mehr verfolgte u. die Halbwertzeit der Sedativa relativ lang ist, bei Sedalin z.B. 8-12 Stunden), dann wird das Beruhigungsmittel (eventuell auch erst am nächsten Tag wenn das Adrenalin u. Cortisol etwas abgesunken wird) wirken, aber dann sind Sie nicht vor Ort und haben keinen Schimmer wo der Hund steckt. Vor allem im Winter können solche Beruhigungsmittelaktionen fatale Folgen haben. Hund ist nicht ganz klar bei Verstand und legt sich relativ ungeschützt schlafen (vergleichbar mit einem Volltrunkenen). Somit sind dann Erkältungen oder gar Schlimmeres (abhängig von den Außentemperaturen) vorprogrammiert.

Also Fakt ist: Finger weg von Beruhigungsmitteln im freien Gelände!! Sie gefährden damit nicht nur das Leben Ihres Hundes sondern ebenfalls das Leben aller in der Gegend ansässigen Wildtiere!!!!!

und bei noch größerem Pech, das Leben Ihrer Mitmenschen!

Und noch eine Bitte: Es gibt einige sogenannte Fachleute die sich mit dem Sichern der entlaufenen/geflüchteten Hunde auskennen. Bevor Ihr irgendein "Überding" dreht wodurch das Leben des Hundes und der Mitmenschen in Gefahr gerät, fragt erst nach. Es gibt Zig-Möglichkeiten die Hunde zu sichern, auch wenn sie einmal nicht in die Lebendfalle gehen. Es muss dann immer im Zusammenspiel mit den Helfern vor Ort und dem Wissen um den "streunenden" Hund, der Möglichkeiten vor Ort usw. nach einer Lösung geschaut werden. Diese sind ganz individuell und wir können nicht alle Lösungsmöglichkeiten auf der HP aufführen.

Und zum millionsten Male, bitte, überlegt genau bevor Ihr einen total menschen- und umweltungewohnten Hund hierher holt ob die Pflegestelle/Endstelle wirklich mit diesem Hund zurecht kommen kann und es schaffen kann, den Hund auf das hiesige Leben zu sozialisieren.

Und an alle, die da einen Hundehandel unter dem Namen "Tierschutz" betreiben seht Euer Tun dann bitte auch als ein wirkliches Geschäft/Unternehmen an. Bei einem echten eigenständigen Unternehmen würdet Ihr alles daran setzen ein gut strukturiertes und erfolgreiches Unternehmen zu führen. Da passen einfach solch aufwändige Hunde (menschen- und umweltungewohnte Hunde sind immer sehr zeitaufwändig und kostenintensiv) nicht dazu. Also lasst in dem Fall die Finger von den scheuen menschen- und umweltungewohnten Hunden so können die Hunde wahrscheinlich überleben.

Lasst einfach die Finger von diesen Hunden, damit Euer Unternehmen nicht in einen schlechten Ruf gerät, wenn Euch schon das Leben des einzelnen Hundes nicht interessiert. Dann seit auch bitte so egoistisch und seit tatsächlich nur auf Euren guten Ruf und den Profit bedacht - die Konkurrenz schläft nicht, das ist so im Geschäftsleben und so mehrfach von Euch vermittelte entlaufene scheue Hunde sagen ganz klar etwas über Euer Unternehmen aus, nämlich in dem Fall eine Inkompetenz und die könnt Ihr Euch einfach nicht leisten, dafür ist die Pseudotierschutzkonkurrenz zu groß.

LG Maria Bader

www.find-mich-fix.de (Datenbank für entlaufene und gefundene Hunde sowie viel Information zum Thema Entlaufen/Gefunden)
www.hundelebendfalle.de (Datenbank mit Lebendfallen für Hunde)
www.m-arki.de (Sicherheit für Ihren Hund)
www.angys-tierwelt.de



mit freundlicher Genehmigung von Maria Bader

13. Juni 2010

Entlaufene Hunde - Verlustmeldung - Entwarnung

Hallo Alle,

ja, ja, ich bin's schon wieder.... bitte, bitte, Ihr seit alle mittlerweile in der Lage entlaufene Hunde durch die Verteiler zu schicken, das ist supergut so und auch vollkommen richtig...
jedoch wäre es auch wunderschön, wenn die Entwarnung ebenfalls durch die Verteiler gehen würde. Denn es kann ja kaum angehen, dass kaum ein Hund mal wieder eingefangen werden kann... ...wie mögen das denn bloß die ausländischen Tierschützer immer tun, denn sie fangen die Hunde ja auch teilweise ein und es sind nicht nur Hunde die abgegeben wurden oder aus einer Tötungsstation übernommen wurden, die hier in der BRD ein neues Zuhause fanden und entlaufen konnten.

Wenn ein Fundhund gemeldet wird, da klappt das doch auch mit der Entwarnung wenn die Besitzer gefunden wurden und ebenso wenn es um Tierquälerei geht und so....

Also Leute, Entwarnungen ebenfalls rundschicken !!!!

Und denkt daran, wer doppelt sichert braucht meist keine Vermisstenmeldung schicken, nicht den entlaufenen Hund tagelang und wochenlang usw. suchen und wirklich echt viel Geld dafür ausgeben (z.B. mal locker 1000 Euro kann das kosten) und der braucht natürlich auch keine Entwarnung zu schicken.

LG Maria Bader

www.find-mich-fix.de (Datenbank für entlaufene und gefundene Hunde sowie viel Information zum Thema Entlaufen/Gefunden)
www.hundelebendfalle.de (Datenbank mit Lebendfallen für Hunde)
www.m-arki.de (Sicherheit für Ihren Hund)
www.angys-tierwelt.de

26. Mai 2010

Ich, ein Hund aus dem Süden

Hallo Alle,

ich bitte darum, den nachfolgenden Link mal zu lesen und auch zu beachten..http://www.windhunde-sind-jagdhunde.de/ .
Ich kann diese Menschen sehr sehr gut verstehen, denn es steht immer das Leben des jeweils geretteten Hundes auf dem Spiel.

Es ist nämlich immer und immer wieder dasselbe, entweder sind die Adoptanten zu fahrlässig oder aber die Tierschützer. Es ist immer der Mensch und nie, nie, nie der Hund!!!!!!! Ihr alle setzt den Hund unter Stress und bemerkt es nicht einmal oder wollt es nicht sehen oder könnt es nicht sehen oder wisst es, und denkt nicht nach. Klar, jedem kann ein Fehler passieren, das ist absolut menschlich und davon redet auch keiner, trotzalledem habe ich noch ein ABER

der Hund kann nicht anders, begreift ihr das nie und nimmer, dass die Hunde unter ernormem Stress stehen und ohne Ende gesichert werden müssen. Warum werden die Hunde erst gerettet??? um sie dann entlaufen zu lassen????
Und dann gibt es noch die Experten, die dann sagen: "ein bisschen Verlust ist immer".
Und nicht nur das Vertrauen und die Liebe der Windhunde muss sich erarbeitet werden (weil*s gerade in dem o.g. Link stand), das gilt für alle geretteten Tiere. Sie alle haben ein mehr oder weniger beschissenes Dasein gehabt und finden die Menschen ggs. einfach zum ......

Meint ihr wirklich es macht den "Tiersicherungsspezialisten" wirklich Freude, ständig die gleichen Geschichten zu hören, die suchenden Leute in ihren Aktivitäten zu bremsen, den Besserwissern unter diesen ständig die Argumente die dagegen sprechen zu erklären, was beim Einfangen gemacht werden sollte und was KEINESFALLS. Selbst dann noch merkt man, wie wenig von der Psyche der scheuen, schüchternen Hunde gewusst wird und man hilft, weil es um das Leben des jeweiligen Tieres geht und unter anderem auch um das Leben der zahlreichen Autofahrer, der spielenden Kinder auf der Straße usw. pp.
Klar, alle stehen dann unter Emotionen, aber hört doch wenigstens dann zu und glaubt den Leuten mit der Erfahrung im Sichern von entlaufenen Hunden und denkt doch einfach beim Suchen/Finden, der entlaufene Hund ist ein Wolf.....
Keiner von Euch käme auf die Idee, den Wolf zu Fuß oder mit Hund oder mit Auto zu verfolgen um ihn so einzufangen!!!!! Auch der dümmste Jäger käme nicht auf die Idee, einen Wolf mit Fangnetz zu verfolgen und dieses dann über ihn werfen zu wollen, wenn er ihn denn lebend haben will. Man kann natürlich alle Tiere in den Tod hetzen!!!!!!

Auch scheinen enorm viele unter der Paranoia zu leiden, wenn es öffentlich wird, dass der Hund herumirrt, macht sich die ganze Bevölkerung auf, diesen Hund zu suchen - NEIN, so ist es nicht, und die wichtigen Sachen sollten auf jeden Fall in der öffentlichen Info bekannt gegeben werden. Und selbstverständlich ist jeder entlaufene Hund, insbesondere die ganzen Tierschutzhunde, nach aller spätestens der zweiten Verfolgungsjagd als SCHEU anzusehen und auch so zu deklarieren. Natürlich gibt es bei jeder Suche auch mal irgendwelche Fehlinfos und Ähnliches, aber man kann doch die Spreu vom Weizen trennen oder?

Und Hunde, die nicht springen, können sehr wohl klettern. Zu denken, der Hund, kommt aus einem Grundstück, welches einen 1,20 Meter hohen Zaun hat nicht heraus, weil er nicht springt der irrt ganz gewaltig. Jeder vernünftige Hund wird in dem Fall der Verfolgung klettern, auch u.U. über 1,80 m und jeder vernünftige Hund wird bei "in die Enge getrieben" knurren usw.
Und, auch durch die kleinste Lücke werden sie sich durchquetschen, egal ob sie irgendwelche Verletzungen davon tragen oder aber nicht.
Hier kann nur mit absoluter Ruhe und Gelassenheit sowie Empathie zum entlaufenen Hund zum Erfolg gekommen werden!!!!!!

Und die Frage, die da immer und immer wieder aufkommt: Nein, es macht keinen Sinn ein Beruhigungsmittel im Gelände zu verabreichen. Ihr gefährdet damit massiv das Leben des jeweils gesuchten Tieres (auch wenn der noch so tollste Suchhund der Welt vorhanden wäre), denn das Beruhigungsmittel kann erst dann wirken, wenn der zu suchende Hund zu Ruhe gekommen ist. Da aber eine Verfolgung niemals gelingt, ohne dass der zu suchende Hund es bemerken würde, könntet Ihr ihn nur endlos - bzw. bis dass Euch Eure Beine nicht mehr tragen, verfolgen. Der zu suchende Hund würde immer schneller und schneller, seit ihr wieder weiter weg, würde er langsamer, würdet Ihr es trotz aller Geländewidrigkeiten schaffen, die Entfernung zum zu suchenden Hund zu minimieren, würde der zu suchende Hund wieder schneller und so fort! Ergo, gefährdet Ihr damit also massiv das Leben des entlaufenen Hundes und außerdem noch zusätzlich das Leben sämtlicher Wildtiere, der wilden Haustiere (denn Ihr könnt nie 1000% sicher sein, dass nur der zu suchende Hund von dem Futter frisst) und der Hund, sollte er sich also irgendwo niederlegen und durch das Beruhigungsmittel runterfahren, würde trotzalledem bei Eurer Annäherung flüchten, da er eben nur beruhigt aber nicht narkotisiert ist.

Und zu dem o.g. Artikel schicke ich noch einmal die Geschichte vom Februar 2010 herum, kopiert sie und gebt sie jedem Adoptanten und ggs. ein Foto von einem bis auf die Knochen abgemagerten Hund mit, weil fast verhungert... habt Ihr nicht? unter dem Text sind sie, von einem Hund wo gesagt wurde: "Ein bisschen Verlust ist immer!"

Ich war einmal ein kleiner Welpe und wurde in irgendeinem europäischen Land geboren. Irgendwie hatte ich mir ganz blöde Leute ausgesucht, die mich dann auf einem Feld in der prallen Sonne anbanden und weggingen. Es vergingen einige Tage, ich saß in der sengenden Hitze, hatte nichts zu fressen und schon mal gar nichts zu trinken. Da ich vorher immer an einer Kette angebunden war und gelernt hatte, dass es keinen Sinn macht, Leinen anzuknabbern kam ich gar nicht auf die Idee, es dieses mal zu versuchen. Ich wurde immer schwächer, die Hitze machte mir enorm zu schaffen, es gab keinen Schatten, kein bisschen Wasser. Mir wurde schwindelig und schwarz vor den Augen. Irgendwann hörte ich in der Ferne leise Stimmen und so langsam erwachte ich aus meiner Bewusstlosigkeit und fand mich zu meinem Erstaunen in einem weiß gekachelten Raum wieder. Ich war pitschnass, hatte eine Infusion an meinem Hinterbein, Menschen standen um mich herum und einer dieser Tierschutztanten liefen dicke Freudentränen über’s Gesicht da ich meine Augen geöffnet hatte.



Es dauerte einige Tage bis dass es mir besser ging, ich war bis zum Skelett abgemagert und vollkommen ausgetrocknet gewesen. Es wurde langsam besser und besser und nach ein paar Tagen konnte ich zu den anderen Hunden in ein Gehege. Ich erholte mich prächtig und zeigte doch eine gewisse Scheu allen Dingen gegenüber.



Irgendwann, 3 oder 4 Monate später, hat sich so eine Pflegestelle aus Deutschland angeboten, mich bis zur Adoption aufzunehmen. Alle waren einverstanden und ich flog nach Deutschland. Die Pflegestelle gab sich große Mühe, zog mir Halsband und Geschirr an, sicherte mich mit zwei Leinen und ich lernte, dass Menschen richtig nett sein können und hatte auch großes Vertrauen zu meiner Pflegestelle.



So gingen die Tage dahin und irgendwann kam ein junges Mädel von knapp 20 Jahren. Sie wollte unbedingt so einen Hund wie mich haben und nachdem eine Vorkontrolle durchgeführt worden war sollte ich dann in mein eigenes Heim umziehen.

Sonntag abends zog ich um und ich verbrachte die erste Nacht in meinem neuen Zuhause. Die paar Stunden waren nett, mir geschah nichts, ich verfolgte dieses junge Mädchen, damit sie mir nicht auch noch Abhanden kam, wie gerade zuvor die Pflegestelle, wo ich begonnen hatte, mich heimisch zu fühlen. Wir gingen auch zusammen spazieren, ich zuckte aber bei allem zusammen und zog auch manchmal rückwärts oder vorwärts um manch bösen Dingen, wie Autos, Mülltüten, anderen Menschen usw. zu entkommen. Einige wenige Hundekumpels trafen wir auch, da fühlte ich mich immer direkt besser.

Am nächsten Morgen wurde ich zur Mama meines neuen Frauchens gebracht, die sich nun wohl tagsüber um mich kümmern sollte. Ich merkte allerdings direkt, dass sie mir gegenüber unsicher war und sie strömte auch diesen Geruch von Angst aus. Das verunsicherte mich enorm. Es kann nicht gut sein, wenn einer ständig den Angstgeruch ausströmt und ich bekam auch immer ein bisschen Angst, wenn ich zu ihr hin musste. Sie war nämlich weiterhin mir gegenüber unsicher und hatte auch weiterhin ständig diesen Angstgeruch an sich. Das ging ein zwei Tage gut und am zweiten Tag passierte dann das folgenschwere Unglück. Die Mama meines neuen Frauchens, welche also diese Unsicherheit und Angst verbreitete, ging mit mir morgens zum Bäcker. Es war kalt und glatt und die Mama von meinem Frauchen glitt auf dem Eisboden aus, weil ich auch so einen kleinen Sprung gemacht hatte, weil ihr Angst- und Unsicherheitsgeruch verstärkte natürlich meine Angst und Unsicherheit. Es kam, wie es in dem Fall des Ausrutschens kommen musste: ihr fiel meine Leine aus der Hand. Über den Sturz war ich so schockiert und entsetzt, dass ich das Weite suchte, denn ich sah ja nur einen Menschen, der sich auf mich stürzen wollte. Ich floh und floh und lief so einige Kilometer. Ich trug also mein Geschirr und die Leine an mir dran, die irgendwie ständig hinter mir her flatterte und ich floh vor dem ständig flatternden Ding da hinter mir. An einer Wiese sah ich andere Hunde, ich hatte kaum noch Puste und ich ging zu denen. Dort waren auch Menschen, die hatten noch keinen Sprung (Sturz der Frau) auf mich gemacht. Ich vertraute also und spielte ein bisschen mit den anderen Hunden. Ja, ja, die Leine war noch immer an mir dran und irgend so ein Mensch ging dann recht groß auf mich zu in der Annahme ich sei ein „normaler“ Hund – was immer das auch heißen mochte. Dieses groß aufgerichtet sein, machte mir aber neue Angst und ich floh wieder und wurde wieder von dem flatternden Ding hinter mehr verfolgt. Ich floh über Felder und Straßen, immer weiter, immer weiter. Auf irgendeiner Hauptstraße brachte ich die Autos zum Stehen und lief verstört zwischen den Autos hin und her. Einige hupten, andere sprangen aus dem Auto, jeder war irgendwie schnell und hektisch und so floh ich weiter. Wieder über Felder und dazwischen überquerte ich die Autobahnen, Autobahndreiecke und floh und floh. Es hupte, es war laut, alles schien sich gegen mich verschworen zu haben. Alles machte Jagd auf mich und hin und wieder tauchte auch noch der Geruch dieser auf mich stürzenden Frau auf, vor dem ich weiter floh, das wollte ich ja nun schier gar nicht wieder erleben.



Hin und wieder gingen mal Sichtungsmeldungen durchs Internet, aber es waren immer nur ganz vage Angaben und somit konnte auch keiner mir helfen. Es wurden Suchhunde eingesetzt, aber geschickter Weise hatten einige Leute meine Decke zerteilt und den Geruch durch die Gegend gezogen, sodass es durch die Witterungsverhältnisse und vor allem durch diese frischer gelegten Spuren für die Suchhunde unmöglich wurde, meine Spur zu verfolgen. Sie fanden zwar die meisten Deckenstücke aber wie hätten sie meine so geringe Spur, da ich ja in größter Eile floh, nach 3 Tagen (Schnee, Frost und Regen) noch verfolgen können, zumal es nur vage Hinweise gab, wo ich zuletzt gesehen worden war und dort besonders intensiv der Deckengeruch verstreut wurde.



Also konnten die ganzen Suchhunde einpacken, sie hatten ihre Arbeit, die die wirklich echt anstrengt, umsonst getan.



Dann, nach einigen Tagen gab es eine Sichtungsmeldung von mir in einer großen Firma. Das ganze Gelände war echt gut eingezäunt und es gab nur einen Ausgang. Aber auch, nachdem man meinen neuen Menschen gesagt hatte, keinesfalls dürfe die Frau, die sich aus meiner Sicht auf mich stürzte, dort auftauchen, genau diese Frau fuhr also dorthin und ich sah sie und flüchtete wieder um mein Leben. Ja, ja, mein Frauchen, welches ja Urlaub gehabt haben sollte, 14 Tage lang damit ich mich erst einmal eingewöhnen könnte – musste da arbeiten – ja, ja, 14 Tage waren noch nicht mal rum gewesen bei dieser Sichtung. Also ich floh wieder, floh so weit mich meine Beine tragen konnten... ich wurde noch 2mal gesehen, danach nicht mehr.



Was ist aus mir geworden??

Bin ich mit meiner Leine irgendwo hängen geblieben und habe mich natürlich immer noch nicht getraut, diese durchzubeißen und bin dann langsam verhungert und verdurstet?

Bin ich unter einen Zug gekommen und in 1000 kleine Teile zerteilt worden?

Bin ich einem Auto vor die Räder gelaufen?

Hatte ich irgendwann keine Kraft mehr, mich zu erheben und bin armselig verhungert?



Ich, ein Hund aus dem Süden, der mit viel Liebe und Hingabe gesund gepflegt worden war,

Ich, ein Hund aus dem Süden, der das Glück hatte, eine tolle Pflegestelle zu erhalten, die es schaffte, dass ich ein bisschen Vertrauen aufbauen konnte,



Ich, ein Hund aus dem Süden, dessen neues Frauchen nicht direkt 14 Tage Urlaub hatte und nicht noch 2 Tage auf mich warten konnte, damit ich Zeit zum Eingewöhnen hatte,

Ich, ein Hund aus dem Süden, deren Vorkontrolleurin diese nur halbherzig durchführte und nicht die Eltern von meinem neuen Frauchen aufsuchte um auch dort die Sachen zu prüfen,

Ich, ein Hund aus dem Süden, der diese Leichtherzigkeiten mit seinem Leben bezahlte.


"Ein bisschen Verlust ist immer".....

am Tag der Rettung, war sie noch zu schwach, um überhaupt zu stehen und zu fressen










"Ein bisschen Verlust ist immer" nach zwei Wochen







"Ein bisschen Verlust ist immer" nach 4 Wochen



Das Copyright der Geschichte (Maria Bader/Mönchengladbach) und der Bilder (Sina Karadag/Göcek).

mit freundlicher Genehmigung von Maria Bader

18. Mai 2010

Appell an Alle

SCHEUE Hunde MÜSSEN UNBEDINGT in einer Box oder mit Geschirr, Halsband und Leine im/am Auto fixiert transportiert werden.
Alles andere ist sträflicher Leichtsinn!!!!!!
Tür auf, Hund raus. Das kann der allerscheuste Hund, weil es in seinen Augen um sein Leben geht, den Hund interessiert dabei nicht, ob Ihr noch in der Türe steht oder Euch dort irgendwie bewegt.
Leute, ihr transportiert Hunde, das sind Lebewesen !!!! und sie können nur wie Hunde reagieren!!!!!!

Also zum Mitlesen und vor allem zum Beachten und noch wichtiger MERKEN und dann auch danach HANDELN:

Erst Kontrolle ob Hund noch fixiert ist. Ist Hund nicht mehr fixiert (weil Leine durchgebissen), Hund ERST fixieren (mit der Ersatzleine) und dann erst die Tür öffnen!!!!! Gleiches ist beim Fenster öffnen zu beachten und beim Heckklappen öffnen!!!!! Immer erst vergewissern, dass Hund fixiert ist.

Grüße
Maria Bader
www.find-mich-fix.de
ww.hundelebendfalle.de
www.m-arki.de Sicherheit für Ihren Hund
www.angys-tierwelt.de

30. April 2010

Gefahr durch Hitzschlag bei Hunden!

Ab 20 Grad Celsius wird das Auto zur tödlichen Falle -
Erfolgreiche Aktion "Hund im Backofen" auch 2010!


Jahr für Jahr sterben im Sommer immer wieder Hunde qualvoll im Auto, weil den Besitzern die Gefahren nicht bewusst sind. Bereits ab 20 Grad Celsius Außentemperatur wird das Auto zur Hitze-Falle für einen eingesperrten Hund. Das Autoinnere kann sich bei steigenden Temperaturen schnell auf über 50 Grad Celsius aufheizen! Dabei reichen schon wenige Minuten aus, um den Hund dann in eine lebensbedrohliche Situation zu bringen. Auch ein Fenster, das nur einen Spalt offen ist, kühlt nicht ausreichend! Hunde und Katzen regulieren den Wärmeaustausch über Hecheln. Die dadurch entstehende Wasserverdunstung muss das Tier durch Trinken ausgleichen. Hat es dazu keine Möglichkeit, kommt es zur Hyperthermie, d.h. die Körpertemperatur steigt an. Erste Anzeichen eines Hitzschlages sind: Unruhe, eine weitherausgestreckte Zunge bei gestrecktem Hals, Taumeln, Erschöpfung. Ab 40 Grad Celsius Körpertemperatur treten Kreislaufbeschwerden auf.

TASSO hatte letztes Jahr die Aufklärungs-Aktion "Hund im Backofen" gestartet, an der sich über 8.000 Menschen beteiligten. Mehr als 600.000 kostenlose Informationskarten zum Verteilen wurden angefordert. Helfen Sie mit, andere Hundehalter zu informieren. Fordern Sie jetzt unser kostenloses Informationsmaterial mit Tipps zur ersten Hilfe bei Hitzschlag zum Verteilen an. Beobachten Sie einen Hund in einer Notsituation im Auto, zögern Sie nicht, die Polizei zu rufen!

© Copyright TASSO e.V.

Quelle: TASSO Newsletter vom 30.04.10